Dienstag, 11. Februar 2014

OEK-Workshop 2014 - Konkrete Ideen statt Luftschlösser

                                                                                           Quelle: WN - 19.01.2014  


Von Joke Brocker - Freckenhorst - Für Vertreter der Man-müsste-mal-Fraktion war am Samstagnachmittag im Pfarrheim St. Bonifatius kein Platz. Hier trafen sich, ebenso aufmerksam wie wohlwollend begleitet von Udo Gohl und Baudirektor Peter Pesch, „Macher“, denen nicht daran gelegen war, Luftschlösser zu bauen. Vielmehr erarbeiteten sie in einem vierstündigen Workshop „Zukunft denken“ sehr konkrete Ideen, die zum Teil unmittelbar vor der Realisierung stehen.
Um die Zukunft Freckenhorsts ging es am Samstag in einem vierstündigen OEK-Workshop im Pfarrheim St. Bonifatius.




Bestes Beispiel: der Bewegungs- oder Generationengarten, der auf den Obstwiesen hinter dem Kloster zum Heiligen Kreuz entstehen soll. Geht es nach den Vorstellungen der mit fünf Personen besetzten Arbeitsgruppe, sollen die Wege innerhalb des Bewegungsgartens in ehrenamtlicher Arbeit erstellt werden. Die Gruppe sucht nun – neben den erforderlichen Gerätschaften und Fahrzeugen – vor allem tatkräftige Helfer, die am 25.und 26. April, unterstützt von Fachleuten, die Wege auf der Obstbaumwiese anlegen.
Die Bäume selbst sollen erhalten werden. Dazu bedarf es auch eines regelmäßigen Schnittes. Nicht nur Bürger, die sich künftig darum kümmern möchten, sondern alle, die sich für den professionellen Obstbaumschnitt interessieren, sind eingeladen, am 8. Februar an einem Obstbaumschnitt-Kursus auf den Wiesen am Kreuzkloster teilzunehmen. Geleitet wird der Kursus von Gärtnermeister Fritz Hein und Detlef Bäumer. Das nächste Treffen der Arbeitsgruppe „Bewegungsgarten“, die jedermann offen steht, findet am 27. Januar (Montag) um 7.30 Uhr am Kreuzkloster statt.
Mit sehr konkreten Arbeitsergebnissen wartete auch die Gruppe Verkehr auf, die zunächst die Stärken (ÖPNV-Angebot, ampelgesteuerte Querungshilfen) und Schwächen (Schulweg nach Warendorf entlang der L 547, fehlende Querungshilfe in Höhe der Bushaltestelle Everswinkeler Straße, fehlende Verbindung Neue Mitte und Stiftsmarkt, Radweg Höhe Hundeasyl) ermittelt hatte.
Die Gruppe schlägt nun vor, den Radweg am Hundeasyl auffällig zu beschildern, mit Markierungen und Piktogrammen zu versehen. Nicht, damit Radfahrer freie Bahn haben, sondern damit Autofahrer gewarnt sind. Geht es nach der Arbeitsgruppe, werden die Leitpfosten des Radweges an der L 547 versetzt, damit künftig der Begegnungsverkehr zweier Radfahrer auf dem gegenwärtig zu schmalen Weg möglich ist.
Gewünscht werden ferner Querungshilfen vor den Bushaltestellen am Rathaus und an der Brückenstraße. „Nun müssen wir klären, wer was tut und wen man anspricht“, erläuterte Klaus Leik das weitere Vorgehen. Die Umgehungsstraße habe die Gruppe aus ihren Überlegungen übrigens „bewusst rausgelassen, weil das letztlich eine politische Entscheidung ist.“ Überlegungen, eine Klammer zwischen historischem Marktplatz und „Neuer Mitte“ zu schaffen, stellte eine vierköpfige Arbeitsgruppe „Ortsentwicklung“ an. Das Quartett machte sich darüber hinaus Gedanken zur Gestaltung von Grünflächen und Ruhezonen, zur Verdichtung der Siedlungsschwerpunkte im Stadtinneren und über ein Nahwärmekonzept und über einen Standort für den Gedenkstein „Berliner Mauer“.
Mit dem umfassenden Thema „Bürgerzentrum“ setzten sich gleich zwei Gruppen auseinander. Das Bürgerzentrum sei nicht nur Vereinsheim, sondern auch Sportplatz, Schwimmbad, Sporthalle, Schule, stellten die drei Sprecher einer 20-köpfigen Arbeitsgruppe klar. Interesse an einem solchen Zentrum hätten nicht nur die Vereine, sondern auch Musik- und Chorgemeinschaften, Kitas, Freizeitgruppen und Einzelpersonen bekundet. Allein „schwimmtechnisch“ sei jeder Bürger involviert. Schwimmbad, Turnhalle und Sportplatz müssten in jedem Fall für Freckenhorst erhalten bleiben. Nicht um die Planung des Bürgerzentrums, wohl aber um die Überplanung des Sportplatzes, der auch von der Grundschule weiter genutzt werden soll, hatte sich die Gruppe intensiv gekümmert.
Der am Samstag vorgelegte Plan sieht den Erhalt der Aschebahn vor. Eine Hälfte des Fußballplatzes soll der Boule-Verein übernehmen, der hier künftig auch Landesmeisterschaften ausrichten möchte. Befestigt werden soll die Fläche mit Dolomitsand. Damit werde das Gelände auch für andere Veranstaltungen, etwa für Konzerte, nutzbar sein.
Auf dem restlichen Areal wird es einen kleinen Fußballplatz für Hobbyspieler geben. Für die Leichtathleten soll neben der vorhandenen Sprunggrube ein neuer Kugelstoß-Ring geschaffen werden. Derzeit wird ein Konzept zur zeitlichen Nutzung erstellt. Ihr Konzept will die Gruppe nun dem Bezirksausschuss und anderen politischen Gremien vorlegen.
Eine siebenköpfige Gruppe hatte sich Gedanken zur Finanzierung des Bürgerzentrums gemacht. Damit dieses sich finanziell tragen könne, müsse es eine Nutzungsvielfalt geben, stellte Sprecher Peter Marberg klar. Neben einer städtischen Nutzung (VHS), für die die Stadt einen Kostenanteil zu tragen habe, müsse das Zentrum zwischen 8 und 16 Uhr auch für andere Nutzer offen stehen. Marberg sprach von „affinen Veranstaltungen“ wie etwa Lehrerfortbildungen, die eine feste Kalkulationsgrundlage bildeten. Der finanzielle Nutzungs-Beitrag für Vereine, müsse gedeckelt sein. Ehrenamtliches Engagement bei Hausmeistertätigkeiten oder Reinigungsarbeiten könne die Ausgaben reduzieren. Einnahmen könnten Flohmärkte, Konzerte und andere in den Räumen stattfindende Aktivitäten erbringen. Allerdings, machte Marberg deutlich, solle das Bürgerzentrum „keine Feierhalle“ werden. Unabdingbar werde die Gründung eines Fördervereins sein, der Management-Aufgaben zu leisten habe. Interessant – aber noch nicht eingehend geprüft – sei die Gründung einer Genossenschaft.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen